Tipps zur Altersvorsorge

Wir Deutschen haben ein gemeinsames gravierendes Problem: unsere gesetzliche Rentenversicherung! Denn mit der steigenden Lebenserwartung (aufgrund des medizinischen Fortschritts) und den wenigen Einzahlern (aufgrund der verringerten Geburtenzahlen) kann diese nur noch eine Grundrente von ca. 40-50% vom letzten Einkommen leisten. Des Weiteren wird der Vorteil von eigenem Wohneigentum oft überschätzt und die eigene Lebenserwartung stark unterschätzt. Denn lt. aktuellen Studien leben wir 7 Jahre länger als wir denken. Reicht dafür das Geld? Eine ergänzende Vorsorge ist deshalb für Jeden zu empfehlen, der im Alter seinen heutigen Lebensstandard bis zum Ende halten möchte. 

Ich biete Ihnen eine individuelle Modellrechnung und berate Sie unabhängig zu den verschiedenen Lösungen. Dabei achte ich besonders auf eine sinnvolle staatliche Förderung, eine realistische Rendite über der Inflation und faire Kosten.

Meine Altersvorsorge-Empfehlungen sind je nach persönlicher Situation und Förderung Produkte der folgenden Gesellschaften: Alte Leipziger, Bayerische, Continentale, DWS Investments, LV 1871, Nürnberger, Swiss Life, Volkswohl Bund und WWK.

Lassen Sie hier einfach Ihre persönlichen Angebote berechnen. Kontaktieren Sie mich für einen Beratungstermin!

Interessante Links und Videos zum Thema Altersvorsorge

Warum ist eine private oder ergänzende Altersvorsorge wichtig?

Da die gesetzliche Rente aus den eingangs genannten Gründen nur noch eine Grundversorgung von ca. 40 bis 50% bieten kann und diese noch weiter durch Steuern und Abgaben reduziert wird, ist eine ergänzende Vorsorge dringend nötig. Des Weiteren wird bei einem Blick in den Rentenbescheid auch die Inflation nicht berücksichtig. So führt diese im Schnitt 2%ige jährliche Geldentwertung dazu, dass 1500€ Rente in 30 Jahren nur einer heutigen Kaufkraft von 828€ entsprechen. Würde das zum Leben reichen.

Was ist bei einer privaten Altersvorsorge wichtig?

Die Lösung sollte vor allem zur persönlichen Situation (staatliche Förderung, Hartz IV-Schutz), zur gewünschten Rendite-Risiko-Neigung (Risikoklassen 1-5) und den persönlichen Wünschen (Kapitalauszahlung, Verrentung, Flexibilität) passen. Vor allem eine Rendite (nach Kosten) über der Inflationsrate ist elementar, um am Ende auch das nötige Kapital zum Schließen der Rentenlücke angespart zu haben. Auf den Punkt gebracht sind die staatliche Förderung, die Produkt-Rendite und die Kosten die wichtigsten Punkte!

Welcher Beitrag ist für eine zusätzliche Altersvorsorge sinnvoll?

Hierfür sind im Wesentlichen drei Schritte nötig. Zuerst sollte die Rentenlücke durch eine Modellrechnung unter Berücksichtigung der vorhandenen Vorsorge, der gewünschten Rentenhöhe sowie der Inflation und Abgaben individuell berechnet werden. Dann wird im zweiten Schritt die nötige Sparrate unter der Annahme von realistischen Produktrenditen ermittelt. Hierbei spielt der Zinseszinseffekt eine entscheidende Rolle und sorgt gerade bei langen Laufzeiten für außerordentlich gute Ergebnisse. So ist bspw. ein nötiges Vorsorgekapital von 250.000€ bei 40 Jahren Laufzeit bei geringen 3% Rendite nur mit 272€ mtl. zu erreichen. Bei flexiblen Fondslösungen mit 5% Renditeerwartung benötigt man nur 168 €. Im letzten Schritt wird eine gesetzliche Förderung berücksichtigt. Je nach persönlicher Situation bieten sich hier eine betriebliche Altersvorsorge, eine Riester-Rente oder eine Basis-Rente an. So kann der o.g. Aufwand bspw. bei einer betrieblichen Altersvorsorge von 168€ auf 85€ reduziert werden, wenn man die Steuer- und Sozialabgaben-Ersparnis berücksichtigt.

Unterschiede zwischen den verschiedenen Vorsorgeformen

Man hat die Wahl zwischen einer ungeförderten privaten Rente und den geförderten Produkten Basis-Rente, Riester-Rente und betriebliche Rente. Seit dem Alterseinkünfte-Gesetz 2005 (AEG) lassen sich die Formen vor allem in vier Punkten unterscheiden: der staatlichen Förderung, dem Schutz bei Insolvenz (Hartz-IV-Schutz), der Hinterbliebenen-Absicherung und der Flexibilität während und am Ende der Laufzeit. Die staatlich begünstigen Produkte werden in der Ansparphase wie folgt gefördert bzw. im Alter versteuert:

Vergleich Basis-Rente, Riester-Rente, Betriebliche Rente
  Basis-Rente Riester-Rente Betriebliche Rente
Steuerlich absetzbarer Anteil 80% (steigend) 100%,
ggf. höhere Zulagen
durch „Günstiger-Prüfung“
100%
Sozialabgaben-Ersparnis keine keine bis 2904 € Beitrag p.a.
Steuern im Alter Steigend:
2015: 70%,
2020: 80%,
2030: 90%,
2040: 100%
100% 100%

Somit bieten die Riester- und betriebliche Rente die höchsten Förderungen und sind der Basis-Rente gerade bei jüngeren Kunden klar vorzuziehen. Alle drei geförderten Produkte sind im Alter i.d.R. zu 100% steuerpflichtig, einzig bei der Basis-Rente setzt dies erst ab 2040 ein und verringert sich jeweils im 1% pro Jahr des vorzeitigen Rentenbeginns. D.h. für ältere Kunden, die bspw. 2020 bereits in Rente gehen beträgt der steuerpflichtige Anteil nur 80%.

Die drei geförderten Produkte bieten des Weiteren grundsätzlich einen Schutz bei Insolvenz / Hartz IV und eine Hinterbliebenen-Absicherung ist nur eingeschränkt möglich (meist nur Ehepartner und Kinder).

Die private Rente bietet im Gegensatz dazu keinen Hartz-IV-Schutz, beliebige Vererbbarkeit, höchste Flexibilität (Kapitalwahlrecht) sowie eine günstigere Ertragsanteilsbesteuerung im Alter (nur 18% steuerpflichtig bei Rente ab 65). 

Zu erwähnen ist noch, dass die Basis-Rente im Alter nur verrentet werden kann und eine vorzeitige Kündigung und Kapitalauszahlung nicht möglich ist.

Eine gute Übersicht über die Unterschiede können Sie hier einfach anfordern.

Weitere Informationen finden Sie auch in meinem Buch: "Altersvorsorge - Produktauswahl und Aktienanteil"

Wie wird eine private Altersvorsorge im Alter besteuert?

Die Höhe der Besteuerung im Alter hängt im Wesentlichen von der Produkt-Art ab. Staatlich geförderte Lösungen wie die Basis- oder Rürup-Rente, die Riester-Rente und die betriebliche Vorsorge sind im Alter meist 100% steuerpflichtig, d.h. die Rente ist voll als Einkommen bei der Steuererklärung anzugeben. Einzig die staatlich geförderte Basis-Rente ist bei Rentenbeginn vor 2040 mit einem geringeren Steuersatz versehen. Der Vorteil dieser geförderten Produkte ist aber die hohe Förderung in Form von Zulagen, Steuervorteilen und Sozialabgaben-Ersparnis in der Ansparphase. Die private Rente hingegen wird nicht gefördert, unterliegt in der Rentenphase dann aber auch nur der sog. Ertragsanteilsbesteuerung (Link Wiki) oder bei Kapitalisierung dem Halbeinkünfteverfahren (Link Wiki), wenn der Vertrag nach 2004 abgeschlossen wurde. Verträge vor 2004 sind bei Einhalten bestimmter Voraussetzungen steuerfrei. Reine Fondssparpläne unterliegen nach Ausschöpfen des sog. Sparer-Freibetrags (Link Wiki) der Abgeltungssteuer von 25% plus Solidaritätszuschlags. Welches Produkt am besten passt, hängt von zahlreichen Faktoren ab und kann nur mit einer Nachsteuer-Betrachtung im Alter individuell ermittelt werden.

Kosten einer zusätzlichen Altersvorsorge

Jeder Sparvertrag hat Kosten, egal ob Bausparen, klassische oder fondsgebundene Rentenversicherungen, eine betriebliche Altersvorsoge oder Investmentfondssparen. Die Höhe der Kosten hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab: den Abschlusskosten, welche meist in den ersten fünf Jahren verrechnet werden und den laufenden jährlichen Verwaltungskosten des jeweiligen Vertrages. Besonders bei den Verwaltungskosten gibt es zwischen den einzelnen Lösungen große Unterschiede. Nur sollten die Kosten nicht das entscheidende Kriterium sein! Denn was nützt ein kostengünstigerer Vertrag mit bspw. ein 1% Kosten, wenn dieser nur eine Renditeerwartung von 2% bietet und eine andere Variante mit 1,5% Kosten aber 4% realistisch erwarten lässt? Am besten beraten ist man, wenn man unabhängig verschiedene Lösungen im Detail vergleicht, umso den passenden Produktmix zu finden. Oft spielt die Höhe der staatlichen Förderung auch noch eine große Rolle.

Welche Zusatzbausteine / Merkmale sind beim Vertrag wichtig

Neben geringen Kosten, flexiblen Zuzahlungsmöglichkeiten und einer großen unabhängigen Fondsauswahl bzw. einem automatischen Fonds-Modell sollten folgende Punkte besprochen werden: eine jährliche Dynamik zur Anpassung des Beitrags an die Einkommensentwicklung und Inflation, eine Beitragsbefreiung bei Berufsunfähigkeit (bei einigen Tarifen ist dies sogar ohne Gesundheitsprüfung möglich) und ggf. eine Beitragsbefreiung mit Dynamik des Altersvorsorgebetrages.

Kosten einer Beitragsgarantie

Viele Kunden wünschen eine Fondsanlage aufgrund der kurzfristigen Schwankungen nur mit einer zusätzlichen Beitragsgarantie, welche zum Ablauf die eingezahlten Beiträge als Mindestguthaben garantiert. Nur ist eine solche Garantie gerade bei langen Laufzeiten über 20 Jahren überhaupt nötig und sinnvoll? Eine solche Garantie kostet je nach Modell ca. 2% Rendite p.a. und ist selten lohnenswert, da selbst bei einer schlechten Fondsentwicklung das Guthaben über dieser Garantie liegt. Eine aktuelle Studie der Frankfurt School of Finance verdeutlicht dieses. Für einen 25-jährigen liegt die Wahrscheinlichkeit eines Kapitalverlustes bei einem Fondssparplan bis 67 bei nur 0,5%.
Besser ist eine flexible Fondsanlage mit einem sog. Ablaufmanagement (automatische Risikoreduktion) am Laufzeitende unter Berücksichtigung der folg. Anlage-Regel: "Der Aktienanteil am Vermögen sollte 100 minus Lebensalter betragen!".